Treffen sich das Private, das Öffentliche, das Politische und die Kunst. Kommt ein Flamingo dazu…

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Treffen sich Tanz, Musik, Performance, Film, Literatur und Konzeptkunst. Kommen rauchende, kranke, geflüchtete, Sport treibende, alte, pflegende, kriechende, postende, wohnende Menschen dazu…

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Neue Verordnungen weisen den Schnecken den Weg in einen neuen Freiraum.

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Freiheit liegt jenseits eines geordneten Festivalprogramms. Ein Festival riskiert sich.

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Die Lage bleibt vorhersehbar unklar. Um die Ungewissheit ordnet sich eine neue Realität.

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Ungewiss sind die Orte und Zeiten eines neuen Ausbruchs: erlaubte Ansammlungen von rauchenden, kriechenden oder tanzenden Menschen.

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Ungewiss ist, wann und wo Sie zum Publikum werden. Oder zu Mitwirkenden. Unvermutet.

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Die Wirtschaft wächst nicht mehr. Die Kunst irritiert nicht mehr. Stuttgart ist (sich) nicht mehr sicher. Zeit für neue Verbindungen, neue Verwandtschaften, neue Wege. Zeit für eine pandemische Utopie!

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Kanons

Im Europa des 18. Jahrhunderts  wurde auf kreative Weise  versucht, die Erkenntnisse aus  Kunst, Natur- und Geisteswissenschaft  in einem ganzheitlichen  Weltbild zusammenzuführen.  Knochen und Fossilien aus der  Urzeit weckten mythische  Vorstellungen von Drachen und  Riesen wieder auf, anderseits  inspirierten die bizarren Funde  die Naturforschung im modernen  Sinne.

Inmitten der Fossilien-Installationen  und Dinosaurier-Dioramen  des Löwentor-Museums erklingen  die zehn Kanons des  »Musikalischen Opfers« von J. S.  Bach. Mit mathematischer  Konsequenz kreisen die komplexen  Kanons um sich selbst. Die  artifizielle Ordnung der Bach-Musik  begegnet der wunderlichen  Bild-Welt des Museums.

Regie und Konzeption: Roman Lemberg

Ausstattung: Michael Kleine

Dramaturgie: Johanna Ziemer

Art-science researcher: Hannah Star Rogers

Musiker*innen: Louis Bona, Viola; Shin-Joo Morgantini, Querflöte; Jakob Roters, Violoncello und Roman Lemberg, Synthesizer und Keyboard

Mittwoch 22. Juli 2020 11:00 Uhr

Donnerstag 23. Juli 2020 15:00 Uhr

 

Museum am Löwentor
Rosenstein 1 (Kreuzung Ehmann-, Nordbahnhofstraße)
70191 Stuttgart

 

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Im Europa des 18 Jahrhunderts wurde auf kreative Weise versucht, die Erkenntnisse aus Kunst, Natur- und Geisteswissenschaft in einem ganzheitlichen Weltbild zusammenzuführen. Funde von Dinosaurierknochen und Fossilien weckten einerseits mythische Vorstellungen von Drachen und Riesen wieder auf, anderseits inspirierten die bizarren Funde die Naturforschung im modernen Sinne.

 

Wir spielen die 10 Kanons des »Musikalischen Opfers« von J. S. Bach inmitten der Fossilien-Installationen und Dinosaurier-Dioramen des Löwentor-Museums. Die komplexen Kanons kreisen mit mathematischer Konsequenz um sich selbst, sie verdrehen sich ineinander. Die artifizielle Ordnung der Bach-Musik begegnet der wunderlichen Bild-Welt des Museums mit seinen dramatischen Inszenierungen der Urgeschichte.

Roman Lemberg

arbeitet als Musiker und Dramaturg in den Bereichen des experimentellen Musiktheaters, der Bildenden Kunst und der künstlerischen Forschung. Er studierte Musiktheaterregie in Hamburg und Berlin. 2012-14 arbeitete er für das künstlerische Forschungsprojekt »Die Zukunft der Oper« an der Kunstuniversität Graz. Eine kontinuierliche Zusammenarbeit verbindet ihn mit dem Kollektiv Hauen und Stechen, Berlin. Ein Schwerpunkt seiner aktuellen Arbeit liegt auf der Erforschung »sakraler Räume und Techniken« im zeitgenössischen Theater und der Performance-Kunst.

Michael Kleine

ist Bildender Künstler, Bühnen- und Kostümbildner. Seine Arbeiten führen Raum-Inszenierung, Objektarbeiten und soziales Erleben zusammen. Gemeinsam mit Roman Lemberg zeigt er seit ca. zehn Jahren eine Reihe von Inszenierungen, immer neu situiert zwischen den Genres Ausstellung, Konzert und Performance. Zurzeit ist er Stipendiat der Akademie Schloss Solitude.

Johanna Ziemer

lebt und arbeitet als freischaffende Dramaturgin in Berlin. In den letzten Jahren verband sie eine enge Zusammenarbeit mit dem Musiktheaterkollektiv Hauen und Stechen. In Zusammenarbeit mit ihren Kolleg*innen erforscht Johanna Ziemer die Spannung zwischen Interpretation und Performance sowie die Umsetzung von Vielsprachigkeit und Multiperspektivität