Treffen sich das Private, das Öffentliche, das Politische und die Kunst. Kommt ein Flamingo dazu…

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Treffen sich Tanz, Musik, Performance, Film, Literatur und Konzeptkunst. Kommen rauchende, kranke, geflüchtete, Sport treibende, alte, pflegende, kriechende, postende, wohnende Menschen dazu…

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Neue Verordnungen weisen den Schnecken den Weg in einen neuen Freiraum.

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Freiheit liegt jenseits eines geordneten Festivalprogramms. Ein Festival riskiert sich.

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Die Lage bleibt vorhersehbar unklar. Um die Ungewissheit ordnet sich eine neue Realität.

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Ungewiss sind die Orte und Zeiten eines neuen Ausbruchs: erlaubte Ansammlungen von rauchenden, kriechenden oder tanzenden Menschen.

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Ungewiss ist, wann und wo Sie zum Publikum werden. Oder zu Mitwirkenden. Unvermutet.

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Die Wirtschaft wächst nicht mehr. Die Kunst irritiert nicht mehr. Stuttgart ist (sich) nicht mehr sicher. Zeit für neue Verbindungen, neue Verwandtschaften, neue Wege. Zeit für eine pandemische Utopie!

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PLAN B (Aktivmaterial)

Zum Klimaschutz gehören auch »saubere« Konzepte für individuelle und kollektive Mobilität. Schon jetzt versorgen Lithium-Ionen-Akkus unsere Handys und Laptops, Akkuschrauber und Zahnbürsten mit Strom, und sie sollen noch viel zahlreicher in Elektroautos, E-Bikes usw. zum Einsatz kommen. Doch wie sauber sind diese neuen Technologien wirklich? In der Installation Plan B ist ein ausgemustertes Fahrrad, verbunden mit einem  Motor, die Basis für den Strom-Generator einer mobilen Ladestation. Passant*innen sind eingeladen, in die Pedale zu treten und sich beim Aufladen ihrer Handys über Energiegewinnung auszutauschen und darüber, wie klimafreundlich die Energiewende tatsächlich ist.

Konzept & Ausführung: Zé de Paiva & Kathleen Kunath

Dramaturgie: Senia Hasičević

Produktionsleitung: MIFRUSH Production

 

Installation

Freitag 24. und Samstag 25. Juli:

Hospitalhof, Büchsenstr. 33

Sonntag 26. Juli:

Akademie Schloss Solitude Außenbereich

 

Freitag, 24. Juli 2020 18:15 – 20:00 Uhr  

Podiumsgespräch

mit Cathy Plato, Merle Gronewang und Rainer Idler

Hospitalhof, Eintritt frei

Mehr Informationen

Die Energiewende ist in aller Munde. Zum offiziellen Klimaschutz gehören neue, „saubere“ Konzepte für individuelle und kollektive Mobilität. Der Bedarf nach elektrischer Energie ist allgegenwärtig und mit ihm sind es die Speicher der Zukunft: Lithium-Ionen-Akkus. Schon jetzt versorgen sie unsere Handys und Laptops, Akkuschrauber und Zahnbürsten mit Strom, sollen aber in Zukunft noch deutlich zahlreicher in Elektroautos, E-Bikes usw. zum Einsatz kommen. Doch wie sauber sind diese neuen Technologien wirklich?

 

In Zé de Paivas und Kathleen Kunaths Installation ist ein ausgemustertes Fahrrad in eine feste Basis montiert, Pedale und Kette sind mit einem Motor verbunden. Wird nun in die Pedale getreten und die Apparatur zum Laufen gebracht, wird der Motor von dieser mechanischen Tretenergie angetrieben und transformiert sie in Strom. Über installierte Kabel können die Passant*innen mit diesem Strom ihre Handys aufladen. Gleichzeitig läuft auf einem Monitor ein Video, das Bilder zu verschiedensten Aspekten rund um die Lithium-Ionen-Technologie zeigt.

 

Die Passant*innen sind eingeladen, hier zu verweilen, die Installation zu (be)nutzen, um sich über die Zukunft von Energie auszutauschen und darüber, wie klimafreundlich die Energiewende tatsächlich ist und was sie schon jetzt für Mensch und Natur bedeutet.

Zé de Paiva

Zé de Paiva lebt und arbeitet als Videokünstler und Performer in Berlin. Nach seiner Ausbildung zum Fotografen wandte er sich dem Theater zu. 2003 wurde er Mitglied des Teatro Oficina unter Leitung von José Celso Martinez Corrêa in São Paulo. 2009 bis 2018 war er als Tänzer und Videokünstler festes Mitglied der Kompanie Grupo Oito. In Ubuntu (Ballhaus Naunynstraße) verknüpfte er seinen Körper mit technischen Geräten: Kamera und Beamer wurden zu beweglichen, tänzerischen Körper-Organen. Sein Wissen im Umgang mit Technik und sein Interesse, die Performance aus der Interaktion mit derselben zu kreieren, kamen noch stärker bei Cyclops (Ballhaus Naunynstraße) zum Tragen. Als Regisseur stellte er die Kamera ins Zentrum der Performance und warf Fragen zum Thema Bildpolitik auf, während neue Regeln der Aneignung von Kameras und Bildern herausgearbeitet wurden. Seit 2016 arbeitet er als Kameramann und Performer mit Grada Kilomba an deren Videoinstallationen Illusions Vol. I-III.

Kathleen Kunath

lebt und arbeitet als Videokünstlerin und Fotografin in Berlin. Sie studierte Fotografie an der Folkwang Universität der Künste und an der Universidade de São Paulo. 2017 arbeitete sie an Gigo Propagandas Ausstellung Ruhrgebiet JETZT mit. Die Portraitreihe basiert auf Gesprächen mit verschiedenen Akteuren der Region. Prägnante Eindrücke daraus wurden visuell ins Stadtbild zurückgespiegelt. Darüber hinaus wirkte Kathleen Kunath als Beraterin und Schnittbetreuerin im Projekt FILMBUDEN am Tag der Trinkhallen mit (J.-Y. Kluhs, Interkultur Ruhr), das sich mit privaten Filmaufnahmen aus den Jahren 1940-1990 beschäftigt. 2019 entwickelte sie für die Performance Cyclops (Zé de Paiva, Ballhaus Naunynstraße) Videoprojektionen für vier Wände. 2019 war sie am Rechercheprojekt Die Suche nach einem feministischen Körper – Ein Bewegungsarchiv, gefördert durch die Initialförderung der Stadt Berlin, beteiligt. Seit 2018 arbeitet sie als Kameraassistentin bei den Videoinstallationen Grada Kilombas Illusions Vol. II und III mit.