Treffen sich das Private, das Öffentliche, das Politische und die Kunst. Kommt ein Flamingo dazu…

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Treffen sich Tanz, Musik, Performance, Film, Literatur und Konzeptkunst. Kommen rauchende, kranke, geflüchtete, Sport treibende, alte, pflegende, kriechende, postende, wohnende Menschen dazu…

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Neue Verordnungen weisen den Schnecken den Weg in einen neuen Freiraum.

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Freiheit liegt jenseits eines geordneten Festivalprogramms. Ein Festival riskiert sich.

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Die Lage bleibt vorhersehbar unklar. Um die Ungewissheit ordnet sich eine neue Realität.

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Ungewiss sind die Orte und Zeiten eines neuen Ausbruchs: erlaubte Ansammlungen von rauchenden, kriechenden oder tanzenden Menschen.

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Ungewiss ist, wann und wo Sie zum Publikum werden. Oder zu Mitwirkenden. Unvermutet.

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Die Wirtschaft wächst nicht mehr. Die Kunst irritiert nicht mehr. Stuttgart ist (sich) nicht mehr sicher. Zeit für neue Verbindungen, neue Verwandtschaften, neue Wege. Zeit für eine pandemische Utopie!

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City Space Movement

Wir alle ziehen durch die Stadt, wir navigieren auf den gleichen Wegen. Dennoch nimmt nicht jede*r diese Orte auf die gleiche Weise wahr. Gemeinsam mit lokalen Teilnehmer*innen untersuchen die performativen Künstler*innen Bongile G. Lecoge-Zulu und Jasmin Schädler die unterschiedlichen Wahrnehmungen des Zugangs zum gemeinsamen öffentlichen Raum und die damit verbundenen Grenzen in den alltäglichen Mäandern von Stuttgart und Johannesburg. Sie inszenieren Führungen und Begegnungen mit diesen Städten, die in einer einmaligen Publikation und einer Kontinent-übergreifenden Talkshow präsentiert werden, erarbeiten innere Kartierungen und erkunden Plattformen für den Erfahrungsaustausch.

 

Ein Projekt von: Bongile G. Lecoge-Zulu &

Jasmin Schädler

 

 

 

 

© First Virtual Promenade through Pretoria

BONUS: LANGUAGE DISABILITY ACCESS

Johannesburg based theatre practitioner, educator, facilitator and activist Cherae Halley, shares her thoughts on language, disability and access as it pertains to Deaf communities South Africa.

BONUS: Walk to the Colonial Symbol

Performance artist Calvin Ratladi offers us an audio-visual presentation of the article he wrote for the City.Space.Movement map book. He promenades the streets of Pretoria to give audiences a glimpse of the Colonial monument of former president Paul Kruger.

21. – 26. Juli 2020, regelmäßig, an wechselnden Orten
Solar Queen – Conny Krieger & Rainer Idler (Stuttgart-Solar e.v.) (Intervention im öffentlichen Raum)

Die Königin ist in der Stadt und sucht nach Energie, um ihre Krone weiter drehen zu lassen, rundherum, rundherum. Die Sonne scheint, die Spiegel fokussieren, die Strahlen treffen auf, die Krone dreht sich.

Kleid mit freundlicher Genehmigung von Justyna Koeke.

26. Juli 2020
Meeting Volks*theater Rampe Ensemble (Podcast auf Deutsch und Englisch)

Am 02. Juli 2020 trafen Bongile Lecoge-Zulu und Jasmin Schädler das Volks*theater Rampe Ensemble. Die Gruppe besteht aus Anwohner*innen und Künstler*innen des Stuttgarter Südens. Gemeinsam haben sie die Telefon Performance TAG Y entwickelt, die Zuhörer*innen durch diesen Teil der Stadt führt, während geplante und zufällige Begegnungen stattfinden. Während des Gesprächs mit City.Space.Movement erzählen sie von neuen Entdeckungen an einem bekannten Ort und Begegnungen, ausgelöst durch das Projekt und die gemeinsame Recherche.

25. Juli 2020, 13:00 – 14:00 Uhr
Live-Drive mit Bongile Lecoge-Zulu (Live Stream auf Englisch @stuttgarterzeitung )

Live auf Instagram @irritiertestadt

 

Schließe dich Bongile an auf einer Fahrt durch Johannesburg am Samstag, den 25. Juli um 13 Uhr. Sie wird ihre alltäglichen Wege durch die Stadt zurücklegen (und ein paar neue Wege, die es noch zu entdecken gilt!) und im Rahmen dieser Fahrgemeinschaft ihre Gedanken zu Johannesburg teilen.

Instagram Live Stream @stuttgarterzeitung

24. Juli 2020
Jozi Stories with Drama for Life Playback Theatre - Episode 2

Die Drama for Life Playback Theater Company wurde 2008 gegründet und ist die einzige akkreditierte Playback Company in Afrika. Die Drama for Life Playback Theater Company hat ihren Sitz in Johannesburg als Teil der Drama for Life Projekte. Playback Theater ist eine improvisierte Form des Theaters basierend auf persönlichen Geschichten des Publikums. Im Laufe einer Aufführung wird eine Reihe von Geschichten spontan Mitgliedern des Publikums geteilt. Jede Geschichte wird dann durch eine Nachstellung gespiegelt (von Dirigent*in, Schauspieler*innen/Tänzer*innen und Musiker*innen), inspiriert von Text, Stimmung und Bildern der geteilten Erzählung.

 

Die Gruppe öffnet ihre wöchentliche Probe für das Publikum von Die Irritierte Stadt in zwei kurzen Folgen. In diesen haben sie die City.Space.Movement Schwerpunkte Wege, Routinen und Zugang zur Stadt erforscht.

23. Juli 2020
Meeting Peter Luttringer (Podcast)

Am 03. Juli 2020 traf Jasmin Schädler Peter Luttringer. Die beiden unterhielten sich und bewegten sich gemeinsam durch Stuttgart. Peter Luttringer arbeitet bei der Nikolauspflege, einem Kompetenzzentrum für für Blindheit, Sehbehinderung und Mehrfachbehinderung, welches vor mehr als 160 Jahren in Stuttgart gegründet wurde. Er selbst kann zwischen Kontrasten unterscheiden, aber sieht keine Farben – eine von vielen unterschiedlichen Sehbehinderungen. Während der zweistündigen Unterhaltung redeten die beiden über Barrierefreiheit und untersuchten das Angebot an Orientierungspunkten und Leitlinien im Stadtraum für Menschen mit Sehbehinderung.

Wasserlandschaften

18:00 – 20:00 Uhr
Treffpunkt: Sprudler am Feuersee
Anmeldung unter irritiertestadt.de/anmeldung

 

WASSERLANDSCHAFTEN, Stadtwanderung durch die Mythologie des Wassers – LaFuchsiaKollektiva e.V. (Hörspielausstellung auf Deutsch)

 

Wasserlandschaften lädt spazierende Zuhörer*innen ein, dem Fluss des Wassers in Stuttgart zu folgen. Es gibt mehr als 250 Brunnen in Stuttgart. Diese Tour hebt 16 davon in Verbindung mit Wassermythologien aus der ganzen Welt hervor. Die
von Kindern aus Stuttgart bearbeiteten Mythen und Geschichten laden die Zuhörer*innen zu einer fließenden Reise durch die Stadt ein. Es wird empfohlen, von Brunnen zum Brunnen zu laufen, während die einzelnen Hörspiele gehört werden. Magda Agudelo, eine der Künstlerinnen von LaFuchsiaKollektiva, lädt
dazu ein, am 23. Juli die Reise gemeinsam zu begehen.

 

https://www.lafuchsiakollektiva.de/
lafuchsiakollektiva@gmail.com

23. – 25. Juli 2020, durchgängig, Facebook, Instagram or call +49 1520 5293423
Surrounding the City (Performance mit live Updates auf Social Media)

Während des Festivals werden Mohammad Younes und Jasmin Schädler über eine Dauer von drei Tage (23. – 25. Juli 2020) Stuttgart entlang der Stadtgrenzen umrunden. Sie werden eine Distanz von ungefähr 72 km zurücklegen. Die Außengrenzen der Stadt Stuttgart sind zugleich die Beschränkung der Wohnmöglichkeiten einer Person während des Asylverfahrens (Wohnsitzauflage). Den Wohnsitz zu verlegen ist nur zulässig, wenn die Person eine Anstellung von mindestens 15 Wochenstunden in einem anderen Einzugsgebiet findet. Der Wohnort von Familienmitgliedern oder bessere Weiterbildungsmöglichkeiten spielen keine Rolle.

Es ist möglich, mit den beiden Performer*innen während der drei Tage Kontakt aufzunehmen.

22. Juli 2020
Experiencing movement through access: Public transport in Johannesburg – Katleho Sera (Essay in English)

Der Anthropologe Katleho Sera ermöglicht der Leserschaft einen Einblick in den Nahverkehr Johannesburgs. Wie barrierefrei sind Minibus, Taxis und Taxistände? Was sind Strategien, um mit eingeschränkter Barrierefreiheit umzugehen? Basierend auf Interviews und persönlichen Erfahrungen macht Katleho Sera die Bedeutung des Körpers als Signifikant im öffentlichen Raum sichtbar.

 

Text lesen

Jozi Stories with Drama for Life Playback Theatre - Episode 1

Die Drama for Life Playback Theater Company wurde 2008 gegründet und ist die einzige akkreditierte Playback Company in Afrika. Die Drama for Life Playback Theater Company hat ihren Sitz in Johannesburg als Teil der Drama for Life Projekte. Playback Theater ist eine improvisierte Form des Theaters basierend auf persönlichen Geschichten des Publikums. Im Laufe einer Aufführung wird eine Reihe von Geschichten spontan Mitgliedern des Publikums geteilt. Jede Geschichte wird dann durch eine Nachstellung gespiegelt (von Dirigent*in, Schauspieler*innen/Tänzer*innen und Musiker*innen), inspiriert von Text, Stimmung und Bildern der geteilten Erzählung.

 

Die Gruppe öffnet ihre wöchentliche Probe für das Publikum von Die Irritierte Stadt in zwei kurzen Folgen. In diesen haben sie die City.Space.Movement Schwerpunkte Wege, Routinen und Zugang zur Stadt erforscht.

21. Juli 2020
A sounding conversation between Johannesburg & Stuttgart

Gemeinsam mit dem Komponisten João Renato Orecchia Zúñiga, der sowohl in Stuttgart als auch in Johannesburg gelebt hat, erschaffen Bongile Lecoge-Zulu und Jasmin Schädler eine Unterhaltung zwischen den beiden Städten. Alltägliche Klänge, verwebt in einen Dialog zwischen zwei Städten, die unterschiedlicher nicht sein könnten – doch ihre Klänge sind nicht immer nur gegensätzlich. Johannesburg ist die größte Stadt Südafrikas und auf Platz 26 der größten städtischen Einzugsgebiete mit 14 Millionen Menschen. Stuttgart als Metropolregion zählt 5,3 Millionen Einwohner*innen und landet damit auf Platz 222.

 

João Renato Orecchia Zúñiga:
“It seems – to me – almost absurd to compare Johannesburg and Stuttgart, yet the auditory worlds, the sound recordings, drive me to do just that. The two cities exist in my personal experience, spread across decades and continents, and yet I want to look at them like a scientist, make some attempt at objectivity. Movement is more than arriving at point-B from point-A; it is change, it is being in two places at once, balancing memory and anticipation, it is ageing, whether by minutes, hours, or years. I am not the same as when I left, and I will be different again when I finally arrive.

 

I find it interesting to reflect on the difference between the sound recordings I received from Bongile and Jasmin. One can immediately sense the difference in how the cities are navigated. While one can walk around Stuttgart with a field recorder, through crowded places and relatively empty spaces, in Johannesburg one must carefully consider what kinds of spaces are “safe”. Added to the “normal” considerations around safety in a city like Johannesburg, comes the national lockdown regulations, among the strictest in the world at the moment, as well as the health considerations of the Covid-19 virus itself in relation to how Johannesburg is navigated.

 

In order to include aspects of Johannesburg that are not easily accessible in the current situation, I added some audio recordings from my own archive. These recordings are from approximately 2008 – 2014, and this, for me, added another layer of movement to the framework of the resulting sound work – time travel.

 

Twenty years ago, nearly to the day, I arrived in Stuttgart. Just 22 years old, couldn’t have imagined what my life would become, where it would lead me. Thanks to google maps, I could find the address of where I lived in Stuttgart for two months – I had long forgotten any details – and Jasmin went there, took some photos and audio recordings. I am retracing the steps of my younger self, through Stuttgart, leading towards Stuttgart and away from it again, forming a long line of memory and anticipation.”

Informationen zu City Space Movement

Bongile G. Lecoge-Zulu und Jasmin Schädler möchten ihr Projekt gemeinsam mit Privatpersonen als „künstlerische Mitarbeiter*innen“ durchführen. City Space Movement ist als ein Instrument konzipiert, mit dem sich neue Zugänge zur eigenen Stadt finden lassen, um sich die Wege zu neuen Perspektiven auf die eigene Stadt unvoreingenommen zu erobern. Das Konzept „Stadt“ soll damit keineswegs kritisiert oder gar in Frage gestellt werden. Das kreative Ziel der beiden Künstlerinnen besteht vielmehr darin, ihre Ansichten des Themas „Stadt“ und insbesondere die Eigenheiten einer bestimmten Stadt anderen zugänglich zu machen. In ihrem Projekt beachten sie daher besonders die alltäglichen Wege der teilnehmenden Privatpersonen und wie diese auf ihren Wegen alltägliche Aufgaben bewältigen.

Bongile G. Lecoge-Zulu und Jasmin Schädler spüren mit neu interpretierten choreografischen Mitteln den inneren und äußeren Kartierungen einer Stadt und ihrer Bewohner nach. Sie befragen die Art und Weise der Begegnungen von Menschen in einer Stadt. Vor diesem Hintergrund hoffen sie auf eine große Vielfalt des Teilnehmer*innen-Spektrums.

 

Im Kern besteht der Fragen-Katalog aus vier Elementen:

  • Welche Erfahrungen haben Sie mit Ihrer Stadt gemacht?
  • Was gefällt Ihnen am besten an Ihrer Stadt?
  • Was sind Ihre Barrieren/Beschränkungen für den Zugang zur Stadt (falls vorhanden)?
  • Wie navigieren Sie sich um die genannten Barrieren und die Stadt im Allgemeinen?

Bongile Lecoge-Zulu

absolvierte ein Musikstudium und ein Studium der Geisteswissenschaften an der University of the Witwatersrand in Johannesburg. Außerdem machte sie einen Abschluss als Performerin an den Royal Schools of Music in London. Die Künstlerin arbeitet in den Disziplinen Musik- und Theaterpädagogik, Moderation, Performance-Schreiben und Kuratieren. Bisher ist sie in Ensembles und Theatern in ganz Südafrika und Botswana aufgetreten. Aktuell unterrichtet sie Flöte und Gesang an der Brescia House School und am St. Stithians Girl’s College in Johannesburg. Darüber hinaus engagiert sie sich in interdisziplinären künstlerischen Bewegungen, in denen sie Möglichkeiten der Verschmelzung von Musik und anderen künstlerischen Ausdrucksformen erforscht. Als Dramaturgin betreut sie das Tribute-Musicals “Divas of Kofifi” und wirkt an der Produktion “Dear Mr Government” mit. In diesen Arbeiten und als Mitglied der Drama for-Life-Playback-Theatre-Company setzt sie sich in vielfältiger Weise mit Fragen der sozialen Gerechtigkeit auseinander. Ihre Arbeit wurde auf zahlreichen nationalen und globalen Festivals und Konferenzen vorgestellt.

© Siphumeze Khundayi

Jasmin Schädler

wurde 1989 in Illertissen geboren. Im Anschluss an ihren Bachelor in Physik und Kulturwissenschaften studierte sie Theaterregie an der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg und im Master Kunst Praxis am Dutch Art Institute. Ihre künstlerische Arbeit bewegt sich zwischen Performance und Installation. Ihr aktueller Fokus liegt dabei auf dem Verhältnis von Raum, Wahrnehmung und Identität im Analogen wie im Digitalen. Dabei setzt sie sich mit Datensammlung, Berichterstattung und der Befragung von Konventionen der Wissensproduktion aus einer intersektionalen Perspektive auseinander.

Sie ist Gründungsmitglied des Performancekollektivs die apokalyptischen tänzer*innen (apocalypse.dance), sowie Gründungs- und Vorstandsmitglied des Vereins InterAKT Initiative e.V., der spartenübergreifend Musik- und Performanceprojekte im Raum Stuttgart realisiert (interakt-initiative.com).

2020 ist sie Stipendiatin der Kunststiftung Baden-Württemberg. Seit 2019 ist sie Atelierstipendiatin am Künstlerhaus Stuttgart. 2016/2017 war sie Stipendiatin der Akademie Schloss Solitude.

Jasmin Schädler lebt und arbeitet in Stuttgart.

© Julia Schäfer